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Band 0, Doppelheft 1+2, Oktober 2005, 176 Seiten

der Zeitschrift Hypnose - Zeitschrift für Hypnose und Hypnotherapie (Hypnose-ZHH)

Inhaltsangabe

  • Hardo Sorgatz
    Chronische Bewegungsschmerzen, Neuroplastizität und Bewusstsein
  • Dirk Hermes, Daniel Trübger, Peter Sieg, Samer G. Hakim
    Patientenzufriedenheit nach mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Operationen unter adjuvanter Hypnose
  • Stefan Junker
    Hypnose bei Magenspiegelungen. Eine teilrandomisierte, kontrollierte Evaluationsstudie
  • Harald C. Traue, Henrik Kessler und Russell M. Deighton
    Psychobiologische Einflüsse auf das Schmerzerleben: ein Überblick
  • Ralf Dohrenbusch, Sigrid Lipka und Gundula Rüttinger
    Zur Bedeutung von Kontrollüberzeugungen in der hypnotherapeutischen Schmerzbehandlung
  • Iris von Fischern, Christoph Kraiker, Burkhard Peter, Matthias Spörrle
    Osteopathie und Hypnose – eine mögliche Kombination in der Schmerztherapie?
  • Charlotte Wirl
    Von der Kinder- zur Erwachsenentherapie: Kurzinterventionen bei psychosomatischen Beschwerden
  • Heinz Schott
    Schmerz und Magnetismus in der Medizin
  • Uwe Wolfradt und Katja Steudel
    Max Kauffmann. Ein Beitrag zur Hypnose- und Suggestionstherapie in Deutschland
  • Christoph Piesbergen und Burkhard Peter
    Was messen Suggestibilitätsskalen? Eine Untersuchung zur Faktorenstruktur der Harvard Group Scale of Hypnotic Susceptibility, Form A (HGSHS:A)

Abstracts & Download

Hardo Sorgatz

Chronische Bewegungsschmerzen, Neuroplastizität und Bewusstsein
Hypnose-ZHH, 2005, 0(1+2), 7-25

Hintergrund und Ziele: Aus psychologischer Sicht sind neuroplastische Prozesse im Zentralnervensystem wenig mehr als nachweisbare physiologische Korrelate der seit Pawlow und Skinner erforschten Lernprozesse. Das häufig für Behandlung und Forschung zitierte Schmerzlernen und Schmerzgedächtnis steht im Widerspruch zum Mangel an Erkenntnissen, wann und wie die nozizeptiv markierten Gedächtnisinhalte abgerufen werden, und auch zu der Tatsache, dass mit operanten oder respondenten Methoden zwar Angst vor Schmerz mit hoher subjektiver Realität erlernt werden kann, nicht jedoch Schmerz als bewusste Empfindung.
Das derzeit beobachtbare neurowissenschaftliche Interesse an Bewusstseinsvorgängen kann einen Erkenntnisgewinn ergeben, unter dem sich das bisherige neuroplastische Schmerzmodell als zu eng erweist. Nach Aufzeigen kritischer Punkte einer ausschließlich passiv-mnestisch bzw. neuroplastisch konzipierten Chronifizierung von Schmerzen wird im Artikel am Beispiel von Bewegungsschmerzen ein Versuch unternommen, ausgewählte gängige Prinzipien der neurowissenschaftlichen Bewusstseinsforschung mit Grundannahmen des Neuroplastizitätsmodells zu kombinieren. In dem dafür formulierten MCV-Modell treten Schmerzen erst bei Aufruf motorischer Programme ins Bewusstsein, die in einer Lerngeschichte auf Grund wiederholter Inkongruenzen zwischen efferenten und reafferenten Informationen geändert wurden.
Die bewusste Empfindung chronischer Bewegungsschmerzen ist nach dem MCV-Modell an die Auslösung neuroplastisch markierter Bewegungsprogramme gebunden. Nicht die gespeicherte Nozizeption, sondern eine aus kapazitiven Gründen angestrebte Selbstbeschränkung des Bewusstseins fördert somit die Chronifizierung von Bewegungsschmerzen.

Schlüsselwörter: Bewegungsschmerz, Neuroplastizität, Bewusstsein

Dirk Hermes, Daniel Trübger, Peter Sieg, Samer G. Hakim

Patientenzufriedenheit nach mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Operationen unter adjuvanter Hypnose
Hypnose-ZHH, 2005, 0(1+2), 27-38

Hintergrund: In der Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein / Campus Lübeck wird seit dem Jahr 2002 intraoperative Hypnose angeboten. Neben einer klinischen Evaluation erscheint es zweckmäßig, auch die behandelten Patienten in eine erste Beurteilung der therapeutischen Effizienz des adjuvanten Verfahrens einzubeziehen.

Methode: Im Rahmen einer entsprechenden Patientenbefragung beurteilten 70 in kombinierter Lokalanästhesie / Hypnose operierte Patienten der Klinik mittels eines 14 Fragen umfassenden Fragebogens ihre individuelle postoperative Behandlungszufriedenheit. Als Kontrollgruppe diente ein nach Größe, demographischen und chirurgischen Variablen gleich zusammengesetztes, aber ohne Hypnose behandeltes Patientenkollektiv.

Ergebnisse: Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass eine intraoperative Hypnose die postoperative Zufriedenheit mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Patienten signifikant erhöht.

Schlüsselwörter: Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie - Hypnose - Patientenzufriedenheit

Stefan Junker

Hypnose bei Magenspiegelungen. Eine teilrandomisierte, kontrollierte Evaluationsstudie
Hypnose-ZHH, 2005, 0(1+2), 39-49

Ziel: Der folgende Artikel gibt die Ergebnisse einer Evaluationsstudie zur Wirksamkeit von Hypnose bei Magenspiegelungen wieder. Ziel war es zu zeigen, dass Hypnose ein schnelles und sinnvolles Werkzeug zur Vorbereitung und Begleitung von Patienten bei Magenspiegelungen ist.

Methode: An der Studie nahmen 112 ambulante Patienten teil. In einem vollständig kontrollierten und randomisierten Studienteil wurde Hypnose mit einer Atementspannung verglichen. In einem anderen Studienteil wurde Hypnose mit einer durch Selbstselektion entstandenen Gruppe verglichen, die das Präparat Dormicum erhielt.

Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass Hypnose im Hinblick auf den Gesamtverlauf einer Spiegelung, die Untersuchungsdauer, die Vitalwerte, das Auftreten von Würgen und roten Köpfen und die motorische Ruhe der Patienten signifikant besser geeignet ist als die anderen beiden Verfahren. Darüber hinaus wiesen die Hypnosepatienten bedeutsam mehr Anzeichen von Amnesie auf als die Entspannungspatienten. Die Atementspannung war in keinem Aspekt vorteilhafter. Die Dormicummethode war gegenüber Hypnose hinsichtlich dem Auftreten von Amnesie, der Patienteneinschätzung der eigenen motorischen Ruhe und der Beurteilung, wie (un-)angenehm die Untersuchung war, signifikant günstiger.

Conclusio: Auf Basis der Ergebnisse wird davon ausgegangen, dass Hypnose eine äußerst effektive, effiziente und praxistaugliche Methode zur Anwendung bei Magenspiegelungen ist. Besonders vorteilhaft erwies sich Hypnose bei Patienten, die noch keine vorherige Spiegelung mit pharmakologischer Sedierung hatten und bei Patienten, die männlichen Geschlechts sind. Die Anwendung von Hypnose hat, genau wie die Anwendung von Dormicum, spezifische Vor- und Nachteile, die bei jedem einzelnen Patienten vorher abgewogen werden sollten.

Schlüsselwörter: Magenspiegelung, Hypnose, Dormicum, Atementspannung

Harald C. Traue, Henrik Kessler und Russell M. Deighton

Psychobiologische Einflüsse auf das Schmerzerleben: ein Überblick
Hypnose-ZHH, 2005, 0(1+2), 51-68

Hintergrund & Ziel: Schmerzen werden mit einer hohen Priorität im Gehirn verarbeitet. Sie steuern ganz wesentlich das Verhalten, in dem sie durch akute Stimulation Vermeidungsverhalten und Lernprozesse in Gang setzen, die vor Schädigung schützen. Wenn eine Schädigung eingetreten ist, bewirken die Schmerzen Schonung und die Suche nach Linderung. Die neuronale Aktivität des schmerzverarbeitenden Systems ist dabei eng mit exterozeptiven und interozeptiven Wahrnehmungsvorgängen assoziiert, sie kovariiert mit emotionalen Vorgängen und beeinflusst kognitive Vorgänge. Aus der Perspektive klinischer Schmerzerkrankungen haben die sensorischen, emotionalen und kognitiven Anteile ein unterschiedliches Gewicht. Aber auch wenn die Schmerzursache zunächst rein nozizeptiv ist, beispielsweise beim Schmerz durch eine Verbrennung, ist immer das gesamte Schmerzsystem aktiviert. Neuronal setzen differenzierte Mechanismen der sensorischen Projektion und nachfolgend der absteigenden Hemmung ein. Das emotionale System steuert die Vermeidung und Kognitionen vergleichen die akute Läsion mit schon erlebten Verläufen der Heilung, antizipieren also den zu erwartenden Heilungs- bzw. Leidensprozess.

Methode: In diesem Beitrag werden die psychosozialen Faktoren und Modelle diskutiert, deren Einfluss auf das Schmerzerleben nachgewiesen wurde. Die Konzepte reichen von psychodynamischen Überlegungen bis hin zu neurobiologischen experimentellen Befunden. Psychische und somatische Aspekte des Schmerzes in einem System zu denken, ist ein wesentliches Anliegen des Beitrages. In der historischen Perspektive wird allerdings eher die Trennung zwischen psychischen und somatischen Konzepten hervorgehoben, wobei mehr oder weniger jede der beiden Positionen von sich behauptet, das gesamte Phänomen Schmerz in den Blick zu nehmen. Erst die Gate-Control-Theorie ermöglichte eine integrierte Betrachtung und das ist ihr besonderes Verdient, wenn auch viele daraus abgeleitete Hypothesen sich nicht bestätigen ließen. Mit dieser Theorie wurde auch das wissenschaftliche Fenster zum chronischen Schmerz geöffnet, der nur noch multitheoretisch verstanden werden kann. Die neurokognitive und psychoendokrinologische Schmerzforschung untermauert die empirisch belegten Annahmen über psychologische Faktoren am Schmerzgeschehen.

Schlüsselworte: Psychobiologie, Gyrus Cinguli, fear avoidance, Responsespezifität, Noradrenalin, Schmerzgedächtnis

Ralf Dohrenbusch, Sigrid Lipka und Gundula Rüttinger

Zur Bedeutung von Kontrollüberzeugungen in der hypnotherapeutischen Schmerzbehandlung
Hypnose-ZHH, 2005, 0(1+2), 69-88

Theoretischer Hintergrund: Empirische Untersuchungen belegen bei chronischen Schmerzpatienten einen bedeutsamen Einfluss von Kontrollüberzeugungen auf den Verlauf und das Ergebnis kognitiv-behavioraler Therapien. Dieser Einfluss ist erwartungskonform, weil Verhaltenstherapie – anders als Hypnotherapie –  unter anderem auf Kontrollüberzeugungen aufbaut und die transparente und systematische Förderung von Kontrollüberzeugungen anstrebt.

Ziel: Geprüft wurde, inwiefern die aus verhaltenstherapeutischen Studien bekannten engen Zusammenhänge zwischen Kontrollüberzeugungen und Therapieerfolg auf hypnotherapeutische Interventionen übertragbar sind.

Methode: Von insgesamt 57 chronischen Schmerzpatienten mit anfänglichem Interesse an einer hypnotherapeutischen Schmerzbehandlung nahmen 38 an einer 3-wöchigen Intervention teil. Diese beinhaltete das tägliche Hören einer CD mit individuell kombinierbaren hypnotherapeutischen Komponenten zur Entspannung, Imagination und Suggestion. Zur Vorhersage der Behandlungswirkungen wurden initial schmerzbezogene Kontrollüberzeugungen sowie hypnotherapeutische Indikationsmerkmale erhoben. Erfolgsmaße wurde prozess- und outcomebezogen erhoben.

Ergebnisse: Im Ergebnis wirkten sich initiale schmerzbezogene Kontrollüberzeugungen nicht direkt auf das Behandlungsergebnis, sondern nur auf die Interventionswirkungen im Behandlungsverlauf aus. Ihre Wirkung war schwächer als bei kognitiv-behavioralen Therapien. Zugleich korrespondierte die bei erfolgreich hypnotherapeutisch behandelten Patienten typischerweise erhöhte Suggestibilität mit schmerzbezogenen Hilflosigkeitsüberzeugungen. Die möglicherweise problematische Wechselwirkung zwischen Kontrollüberzeugungen und Suggestibilität im hypnotherapeutischen Kontext wird kritisch reflektiert.

Conclusio: Suggestibilität sollte im Rahmen einer hypnotherapeutischen Schmerzbehandlung nur dann gefördert werden, wenn die mit Suggestibilität korrespondierenden unerwünschten Wirkungen, die in Hilflosigkeitsüberzeugungen zum Ausdruck kommen, durch die Intervention nicht verstärkt werden.

Schlüsselwörter: Kontrollüberzeugungen, Selbstwirksamkeit, Schmerzbehandlung, Suggestibilität

Iris von Fischern, Christoph Kraiker, Burkhard Peter, Matthias Spörrle

Osteopathie und Hypnose – eine mögliche Kombination in der Schmerztherapie?
Hypnose-ZHH, 2005, 0(1+2), 89-102

Ziel: Dieser Artikel beschreibt einen ersten Versuch, Osteopathie als physikalische Therapie mit Hypnose als psychologische Therapie zu verbinden, um Schmerz zu vermindern.

Methode: Schmerzpatienten wurden in zwei osteopathischen Prax en entweder mit einer Kombination von Osteopathie und einer CD mit Entspannungsmusik oder mit einer Kombination von Osteopathie und einer hypnotherapeutischen CD behandelt. Die Behandlung beinhaltete drei Sitzung in der jeweiligen Kombination. Schmerzintensität, sensorisches und affektives Schmerzempfinden, allgemeine psychologische und physiologische Symptome und Lebenszufriedenheit wurden in Form des prä-post-Designs durch klinische Fragebögen vor der ersten und nach der dritten Sitzung mit kombinierter Therapie erfasst.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Wirkung bezüglich all der gemessenen Variablen für die gesamte Gruppe der Patienten. Ein Unterschied zwischen den beiden Gruppen mit den verschiedenen CDs wurde nicht gefunden.  Die Frage ob die Operationalisierung der hypnotischen Intervention erfolgreich war wird abgewägt. Methodische Restriktionen und Vorschläge für weitere Untersuchungen werden illustriert.

Schlüsselwörter: Schmerz, Schmerzbehandlung, Osteopathie, Hypnose, doppelblind Studie

Charlotte Wirl

Von der Kinder- zur Erwachsenentherapie: Kurzinterventionen bei psychosomatischen Beschwerden
Hypnose-ZHH, 2005, 0(1+2), 103-115

Hintergrund: Somatoforme und psychosomatische Beschwerden stellen ein immer bedeutenderes Thema in der Kinder- und Erwachsenentherapie dar. Etliche kreative Techniken in der Erwachsenentherapie stammen, so die Vermutung, ursprünglich aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Methode: Um diesen Gedanken zu erläutern, werden exemplarisch einige Techniken der hypnotherapeutischen Kurzinterventionen bei somatoformen und psychosomatischen Beschwerden angeführt. Sie überraschen vielleicht in ihrer Leichtigkeit des Ansatzes auf der analogen, unbewussten Ebene. Indem sie das Kind in uns (den Erwachsenen) ansprechen, nutzen sie dessen kreatives Lösungs- und Lernpotential.

Schlüsselwörter: Kindertherapie, Erwachsenentherapie, kreative Kurzinterventionen, somatoforme Beschwerden.

Heinz Schott

Schmerz und Magnetismus in der Medizin
Hypnose-ZHH, 2005, 0(1+2), 117-126

In der Medizingeschichte gilt der Schmerz als ein zentrales Krankheitssymptom. In der Tradition der "natürlichen Magie“ und der so genannten sympathetisch-magnetischen Kuren, die in der frühneuzeitlichen Medizin insbesondere im Kontext des Paracelsismus eine wichtige Rolle spielten, imponierte der Magnet als Heilinstrument und zugleich als Symbol der verborgenen Heilkräfte der Natur. In dieser Perspektive - zusätzlich angeregt durch die um die Mitte des 18. Jahrhunderts möglich gewordene "künstliche Elektrizität" - begründete Franz Anton Mesmer Ende des 18. Jahrhunderts den "animalischen Magnetismus" (Mesmerismus). Dieser kannte spezielle Methoden der Schmerzbekämpfung, die später - ab der Mitte des 19. Jahrhunderts - im Konzept des "Hypnotismus" und der Suggestionstherapie aufgingen.

Schlüsselwörter: (natürliche) Magie; Mesmerismus; Hypnotismus; Schmerzbekämpfung; Magnet

Uwe Wolfradt und Katja Steudel

Max Kauffmann. Ein Beitrag zur Hypnose- und Suggestionstherapie in Deutschland
Hypnose-ZHH, 2005, 0(1+2), 127-138

Der folgende Beitrag möchte das Werk von Max Kauffmann (1871-1923) vorstellen, der an der Universität Halle zum Thema Hypnose und Suggestion geforscht und gelehrt hat. Zuerst wird auf die Biographie von Max Kauffmann eingegangen, der als Mediziner recht spät zur Hypnoseforschung gekommen ist. Hiernach wird seine Bewusstseinstheorie und ihre Bezüge zur Hypnose und Suggestion dargestellt. Er nimmt vier Stadien der Hypnose an: (1) Müdigkeit, (2) Katalepsie, (3) Bewusstseinsspaltung und (4) Lethargie. Kauffmann verbindet seine theoretischen Annahmen mit völkerpsychologischen Ideen seiner Zeit. Hieran schließt sich eine Darstellung seiner Hypnosetherapie an, die durch verschiedene Stufen und Techniken gekennzeichnet ist. Schließlich wird der Beitrag von Max Kauffmann zur Hypnose- und Suggestionsforschung auf dem Hintergrund damaliger Theorien und Ansätze (z.B. Evolutionstheorie, Psychoanalyse) beleuchtet.

Schlüsselwörter: Geschichte, Bewusstsein, Hypnose, Suggestion, Völkerpsychologie

Christoph Piesbergen und Burkhard Peter

Was messen Suggestibilitätsskalen? Eine Untersuchung zur Faktorenstruktur der Harvard Group Scale of Hypnotic Susceptibility, Form A (HGSHS:A)
Hypnose-ZHH, 2005, 0(1+2), 139-159

Methode: Um die Effekte des hypnotischen Zustands zu untersuchen wurde in einer kontrollierten Laborstudie mit 144 Probanden eine standardisierte Hypnosesitzung durchgeführt. Als Treatment verwendet wurde der vom Tonband abgespielte Text zur Induktion einer hypnotischen Trance der deutschen Version der Harvard Group Scale of Hypnotic Susceptibility (HGSHS, Form A von Shor & Orne, 1962, in der deutschen Übersetzung von Walter Bongartz, 1982).

Ergebnisse: Im Ergebnis scheint sich die HGSHS als Messinstrument für Suggestibilität bzw. Hypnotisierbarkeit zu bewähren. Dies wird auch von den sehr konsistenten Ergebnissen einer Faktorenanalyse über die Hypnosetiefen unterstrichen, die einen sehr guten Bezug zu den Ergebnissen früherer Untersuchungen herstellen lassen. Weiterhin geben deskriptive Datenanalysen mit ausreichend hohen Anzahlen von hoch und niedrig suggestiblen Probanden und relativ hohen subjektiven Einschätzungen der Hypnosetiefe Hinweise darauf, dass die Hypnose-Induktion vom Tonband eine ausreichend starke Methode zur Herstellung einer hypnotischen Trance darstellt. Analysen zu probandenimmanenten Variablen ergaben keine validen Prädiktoren für eine Vorabeinschätzung von Hypnotisierbarkeit, was wiederum die Notwendigkeit von Screeninginstrumenten wie der HGSHS bestätigt.

Schlüsselwörter: Hypnose, Suggestibilitätsskalen, Faktorenstruktur